ROLF DIETER BRINKMANN “KEINER WEISS MEHR”
ÖFFENTLICHE LESEPROBE MIT JULIA HUMMER, ROBERT STADLOBER, MICHAEL WEBER.
MUSIK: FLORIAN DÜRRMANN, CARSTEN HELLBERG, LARS HORL, OLIVER KOCH, PETER THIESSEN
Mitschnitt aus dem Golem vom 10. August 2012
Die Musik ist leider nicht abgenommen worden, weshalb es bei den Songs nur diesen „Liebhabersound“ durch die Mikrofone der Lesenden gibt.
Wenn dieses Buch ein Maschinengewehr wäre“, rief er seinen Kritikern entgegen, „würde ich Sie jetzt über den Haufen schießen!“ Rolf Dieter Brinkmann war als Provokateur, Außenseiter und Wegbereiter von Popliteratur eine der bedeutendsten Figuren des deutschen Literaturbetriebs. Ein Dichter, der die verknöcherte Gesellschaft der 60er und 70er Jahre rücksichtslos verurteilte, Autoren bei ihren Lesungen beschimpfte und den Kulturbetrieb genauso verschreckte wie faszinierte.Brinkmann war Protagonist einer Szene, die Mitte der 60er Jahre alles Hochkulturelle über Bord warf und sich im Underground verortete. „Keiner weiß mehr“ (1968) erzählt eine einfache, geradezu profane Geschichte: Nach einem Ehekrach reist die Frau mit dem gemeinsamen Kind ab – vielleicht für zwei Wochen, vielleicht für immer. Allein geblieben versucht Brinkmanns Held, sich seiner Situation und den Gefühlen zu seiner Frau bewusst zu werden.Verwirrung, Abhängigkeit und Unsicherheit sind die Themen des Romans, die Brinkmann wie besessen umkreist. Dabei wütet er gegen das eheliche Miteinander und prägt einen ebenso respektlosen wie trotzigen Blick auf die sozialen Gegebenheiten der bundesdeutschen Gesellschaft.
Der Roman – eigentlich ein Monolog – wird in Auszügen von Julia Hummer, Robert Stadlober und Michael Weber gelesen. Unterbrochen wird die Stimmencollage durch Musikstücke, die bestimmte Motive der Brinkmannschen Prosa aufgreifen.
ROLF DIETER BRINKMANN “KEINER WEISS MEHR”
ÖFFENTLICHE LESEPROBE MIT JULIA HUMMER, ROBERT STADLOBER, MICHAEL WEBER.
MUSIK: FLORIAN DÜRRMANN, CARSTEN HELLBERG, LARS HORL, OLIVER KOCH, PETER THIESSEN
Mitschnitt aus dem Golem vom 10. August 2012
Die Musik ist leider nicht abgenommen worden, weshalb es bei den Songs nur diesen „Liebhabersound“ durch die Mikrofone der Lesenden gibt.
Wenn dieses Buch ein Maschinengewehr wäre“, rief er seinen Kritikern entgegen, „würde ich Sie jetzt über den Haufen schießen!“ Rolf Dieter Brinkmann war als Provokateur, Außenseiter und Wegbereiter von Popliteratur eine der bedeutendsten Figuren des deutschen Literaturbetriebs. Ein Dichter, der die verknöcherte Gesellschaft der 60er und 70er Jahre rücksichtslos verurteilte, Autoren bei ihren Lesungen beschimpfte und den Kulturbetrieb genauso verschreckte wie faszinierte.Brinkmann war Protagonist einer Szene, die Mitte der 60er Jahre alles Hochkulturelle über Bord warf und sich im Underground verortete. „Keiner weiß mehr“ (1968) erzählt eine einfache, geradezu profane Geschichte: Nach einem Ehekrach reist die Frau mit dem gemeinsamen Kind ab – vielleicht für zwei Wochen, vielleicht für immer. Allein geblieben versucht Brinkmanns Held, sich seiner Situation und den Gefühlen zu seiner Frau bewusst zu werden.Verwirrung, Abhängigkeit und Unsicherheit sind die Themen des Romans, die Brinkmann wie besessen umkreist. Dabei wütet er gegen das eheliche Miteinander und prägt einen ebenso respektlosen wie trotzigen Blick auf die sozialen Gegebenheiten der bundesdeutschen Gesellschaft.
Der Roman – eigentlich ein Monolog – wird in Auszügen von Julia Hummer, Robert Stadlober und Michael Weber gelesen. Unterbrochen wird die Stimmencollage durch Musikstücke, die bestimmte Motive der Brinkmannschen Prosa aufgreifen.