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So, 24.01.2016 | Felix Klopotek: In den Wald gehen und sterben

Ein Abend über Moral und Politik. Einlass: 20 Uhr. Beginn: 20:30 Uhr.

Verfolgt man (nicht nur) den linksdeutschen Diskurs über Emanzipation und Selbstbestimmung, drängt sich der Eindruck auf, dass er längst in Jargon und gegenseitige Verdächtigungen gekippt ist: Nicht mehr geht es um Ausbeutung und Imperialismus, um Klassenkampf und Repression – also die hard facts, die unbestechlich zu durchdringen die Linke einst angetreten war –, sondern um die korrekte Haltung, die richtige Sprache, die Manie der Selbstzerfleischung, ob man diese oder jene »Sprecher_innenposition« überhaupt einnehmen dürfe. Das aber führt nicht in die Kämpfe unserer Zeit hinein, sondern von ihnen weg: in die leeren Spiele endloser, narzisstischer Selbstbespiegelung.

Wer Widersprüche nicht aushält und durcharbeitet, sondern sie einem Exorzismus unterwirft, den ereilen sie umso unerbittlicher. Es geht also um all die Geschichten, die man verpasst, wenn man sich in der moralisch akkuraten wie paradoxen Welt des linksradikalen Mainstreams verschanzt.

Dabei war die Linke schon einmal weiter, es treten auf: Charles Denby, Ludwig Wittgenstein, Guy Hocquenghem, Heiner Müller, Anna Seghers, Berliner Hausbesetzer und indische Verächter jeglicher Erlösung.

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