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23. September 2012 // Die Untüchtigen: We Insist! – FELIX KLOPOTEK – How they do it – Free Jazz, Improvisation und Niemandsmusik // Film: Aber das Wort Hund bellt ja nicht

*** MUSS WEGEN KRANKHEIT VERSCHOBEN WERDEN***
Nachholtermin wird alsbald bekannt gegeben.
Schade!

20.00 Uhr

Präsentiert von «Die Untüchtigen»

Felix Klopotek, 1974 geboren, lebt und arbeitet in Köln u.a. als Musikredakteur der StadtRevue, als Autor für Jungle World und als Produzent für das Improv/ Neue Musik-Label GROB, früher auch als Konzertveranstalter.

Der Vortrag hat zum Schwerpunkt: Europäischer Free Jazz – was ja kein absurde Genreunterteilung ist, wie meinetwegen: schwedischer Rock. Europäischer Free Jazz markiert einen deutlichen Bruch in der Entwicklung des Jazz. Europäischer Jazz war bis dahin (das meint: 1966) von Europäern mehr schlecht als recht gespielter amerikanischer Jazz. Erst mit den ersten Manifestationen des Free Jazz in Europa gibt es hier eine eigenständige Entwicklung. Europäischer Free Jazz – das ist die Adaption des radikalsten, avanciertesten amerikanischen Free Jazz‘ (nicht Coltrane, sondern Ayler ist das Role Model!), das Überbetonen des Aspektes der offenen Form im europäischen Post-Serialimus, die Amalgamierung von musikalischem Bruitismus resp. verweigerung und Fluxus. Dieser Heterogenität versucht der Vortrag in Form einer Collage gerecht zu werden. Neben ausgiebigen Musikbeispielen, werden (zeitgenössische) Musikerinterviews (bzw.: Ausschnitte daraus) kombiniert mit Textfragmenten aus der Jetztzeit, die in immer neuen Anläufen das Phänomen einer radikal improvisierten Musik umkreisen, die es doch geschafft hat, ein Gedächtnis und ein Bewusstsein ihrer selbst auszubilden. Wichtig ist nicht die Linearität, die es bei so einer vielschichtigen Musik ohnehin nicht geben kann, sondern die Darstellung von Zusammenhang und Unterbrechung, die Dialektik von Kontinuität und Bruch. Der Free Jazz, zumal der aus Europa und das, was aus ihm wurde: nämlich Improvisierte Musik in ihrer emphathischsten Form, ist vielleicht die Musik, die dies am konsequentesten versucht hat zu verwirklichen.

Anschliessend Filmpräsentation:

Das Schlippenbach Trio (Paul Lovens, Evan Parker, Alexander von Schlippenbach) existiert seit über 40 Jahren und hat europäische Freejazzgeschichte geschrieben.

Der Film „Aber das Wort Hund bellt ja nicht“ handelt von den Individuen des Trios, ihrem freien Zusammenspiel, der jährlichen Winterreise und dem Versuch dieser Musik visuell zu begegnen.

D 2011 Farbe & s/w DigiBeta 48 Min

Regie, Buch: Bernd Schoch

Kamera: Simon Quack, Marco Kugel, Bernd Schoch

Schnitt: Simon Quack, Bernd Schoch

Ton: Marko Kugel, Simon Quack

Musik: Schlippenbach Trio

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