Der Sammelband »Ästhetik ohne Widerstand« benennt konservative, reaktionäre, gegen- und pseudorevolutionäre Tendenzen in der zeitgenössischen Kunst. Ob wissenschaftliche Aufsätze, Gesprächsprotokolle, Polemiken, Essays oder Bilder – Künstler, Schulen, Genres wie auch der Kunstmarkt und aktuelle Debatten geraten hier ins Feuer der Kritik.
Bei der Veranstaltung im Golem stellen Radek Krolczyk und Ewgeniy Kasakow ihre Buchbeiträge vor.
Radek Krolczyk stellt in seiner Kritik an Street Art sowohl dessen künstlerischen, als auch revolutionären Charakter zur Disposition. Bei Street Art handele es sich um eine äußerst langweilige und mitnichten revolutionäre Angelegenheit, um keine quicklebendige Subkultur, die das monotone Alltagsleben durchbreche, sondern um die bloße Fortsetzung dieses Alltags. Die ästhetischen Mittel hätten sich zu einem Stil verfestigt, der kaum Überraschungen zulasse.
Ewgeniy Kasakow stellt den sowjetischen Kunsttheoretiker Michail Lifschitz (1905-1983) vor. Lifschitz war sowohl Philosoph, als auch Kunstkritiker, Literaturwissenschaftler und enger Mitstreiter von Georg Lukács und Andrej Platonow. Ende der 60er Jahre hat es sich Lifschitz mit der kritischen (anti)sowjetischen Intelligenzija verdorben. Inmitten des Kampfes für die Rehabilitierung der avantgaridistischen Tradition verkündete Lifschitz, dass die stalinistische Kunst nicht die Negation der von ihr abgelösten Avantgarden, sondern deren logische Fortsetzung sei. Die Avantgarden standen und stehen stellvertretend für Rebelion und Individualität. Für Lifschitz hingegen waren sie der adequate Ausdruck der Antiaufklärung in der Kunst.
Radek Krolczyk lebt in Bremen und betreibt dort die Galerie K’ – Zentrum Aktuelle Kunst. Er ist Redakteur und Mitherausgeber der Zeitschrift Extrablatt – aus Gründen gegen fast Alles. Als Mitglied der Gruppe kittkritik Mitherausgeber des Sammelbands »Deutschlandwunder – Wunsch und Wahn in der postnazistischen Kultur« (Ventil Verlag) und zusammen mit Jörg Sundermeier veröffentlichte er das »Bremenbuch« (Verbrecher Verlag). Er schreibt u.a. für Jungle World, Konkret, Freitag und taz zu Kunstthemen.
Ewgeniy Kasakow, Historiker. Veröffentlichte u.a. in: konkret, Neprikosnovennij Zapas, testcard, kultura – Russland-Kulturanalysen, Voprosy istorii, Gai Dào, Svobodnaja Mysl, JahrBuch für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung, Grundrisse, Stanford Post-Soviet Post, Zonic, Phase 2.
Der Sammelband »Ästhetik ohne Widerstand« benennt konservative, reaktionäre, gegen- und pseudorevolutionäre Tendenzen in der zeitgenössischen Kunst. Ob wissenschaftliche Aufsätze, Gesprächsprotokolle, Polemiken, Essays oder Bilder – Künstler, Schulen, Genres wie auch der Kunstmarkt und aktuelle Debatten geraten hier ins Feuer der Kritik.
Bei der Veranstaltung im Golem stellen Radek Krolczyk und Ewgeniy Kasakow ihre Buchbeiträge vor.
Radek Krolczyk stellt in seiner Kritik an Street Art sowohl dessen künstlerischen, als auch revolutionären Charakter zur Disposition. Bei Street Art handele es sich um eine äußerst langweilige und mitnichten revolutionäre Angelegenheit, um keine quicklebendige Subkultur, die das monotone Alltagsleben durchbreche, sondern um die bloße Fortsetzung dieses Alltags. Die ästhetischen Mittel hätten sich zu einem Stil verfestigt, der kaum Überraschungen zulasse.
Ewgeniy Kasakow stellt den sowjetischen Kunsttheoretiker Michail Lifschitz (1905-1983) vor. Lifschitz war sowohl Philosoph, als auch Kunstkritiker, Literaturwissenschaftler und enger Mitstreiter von Georg Lukács und Andrej Platonow. Ende der 60er Jahre hat es sich Lifschitz mit der kritischen (anti)sowjetischen Intelligenzija verdorben. Inmitten des Kampfes für die Rehabilitierung der avantgaridistischen Tradition verkündete Lifschitz, dass die stalinistische Kunst nicht die Negation der von ihr abgelösten Avantgarden, sondern deren logische Fortsetzung sei. Die Avantgarden standen und stehen stellvertretend für Rebelion und Individualität. Für Lifschitz hingegen waren sie der adequate Ausdruck der Antiaufklärung in der Kunst.
Radek Krolczyk lebt in Bremen und betreibt dort die Galerie K’ – Zentrum Aktuelle Kunst. Er ist Redakteur und Mitherausgeber der Zeitschrift Extrablatt – aus Gründen gegen fast Alles. Als Mitglied der Gruppe kittkritik Mitherausgeber des Sammelbands »Deutschlandwunder – Wunsch und Wahn in der postnazistischen Kultur« (Ventil Verlag) und zusammen mit Jörg Sundermeier veröffentlichte er das »Bremenbuch« (Verbrecher Verlag). Er schreibt u.a. für Jungle World, Konkret, Freitag und taz zu Kunstthemen.
Ewgeniy Kasakow, Historiker. Veröffentlichte u.a. in: konkret, Neprikosnovennij Zapas, testcard, kultura – Russland-Kulturanalysen, Voprosy istorii, Gai Dào, Svobodnaja Mysl, JahrBuch für Forschungen zur Geschichte der Arbeiterbewegung, Grundrisse, Stanford Post-Soviet Post, Zonic, Phase 2.