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So, 11.05.2014 | Frank Engster: Das Geld als Maß, Mittel und Methode

Das Rechnen mit der Identität der Zeit

Das Buch will mit Marx zwei Fragen verbinden: »Wie ist eine angemessene Kapitalismuskritik möglich?« und »Was ist Geld?« Marx, so die Idee des Buches, konnte die kapitalistische Gesellschaft kritisch darstellen, indem er durch die Entwicklung der Geldfunktionen zeigt, auf welche Weise diese Gesellschaft sich selbst zur Darstellung bringt. Die Pointe dieser »Selbstdarstellung« liegt darin, dass die kapitalistische Ökonomie durch das Geld eine maßgebliche Werteinheit für sich in Anspruch nimmt. Die Waren werden durch diese Einheit nicht nur vermittelt, sondern im Vermitteln werden aus der Produktivkraft der Verwertung von Arbeit und Kapital diejenigen Wertgrößen ermittelt, die für die weitere Verwertung maßgeblich sind. Auf diese Weise führt das Geld unsere eigene Vergesellschaftung praktisch durch und bringt sie durch die realisierten Werte zugleich objektiv zur Darstellung. Mehr noch, die kapitalistische Gesellschaft wird durch diese Werte gleichsam sich selbst angemessen, kurz sie wird maßgeblich für: sich selbst.

Die Buchvorstellung soll zeigen, dass das Geld zwar für die Kapitalismuskritik entscheidend ist. Aber das Geld ist nicht, wie etwa in den verschiedenen Marx-Lesarten und in der Kritischen Theorie üblich, über den Warentausch und die Tauschmittelfunktion zu entwickeln, sondern über seine Maßfunktion. Entsprechend muss seine Kapitalform wie ein überindividueller, gesamtgesellschaftlicher Messprozess auseinandergelegt werden, ein Messprozess, der eine »Ökonomie der Zeit« (Marx) begründet.

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