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So, 22.06.2014 | Inka Sauter & Volker Weiß: 100 Jahre Erster Weltkrieg

»Die Hölle lag hinter uns, was konnte nach ihr uns noch erschrecken«
100 Jahre erster Weltkrieg wozu Erinnern?

Walter Benjamin erlebte den Ersten und starb während des Zweiten Weltkriegs. Angesichts der eigenen historischen Erfahrung vertrat Benjamin eine neue Auffassung von Geschichte: »Vergangenes historisch artikulieren heißt nicht, es erkennen, ›wie es denn eigentlich gewesen ist‹. Es heißt, sich einer Erinnerung zu bemächtigen, wie sie im Augenblick der Gefahr aufblitzt.« Entscheidend ist für das historische Erinnern folglich nicht der Zeitpunkt des zu vergegenwärtigen Geschichtsereignisses, sondern der Augenblick des Betrachtens. Im Gedächtnis der Deutschen heute ist der Erste Weltkrieg dem Zweiten untergeordnet. Der Zweite Weltkrieg ist mit mehr Bildern und Ereignissen Bestandteil des kollektiven Erinnerns geworden. Statt aber in diesem kollektiven Gedächtnis die Zusammenhänge zwischen beiden Ereignissen zu sehen und zu begreifen, wird der Erste Weltkrieg verklärt.

Bedarf die Gegenwart noch einer Erinnerung oder Debatte zum Ersten Weltkrieg oder hat diese Geschichte Ihre Bedeutung für die Gegenwart verloren? Inka Sauter und Volker Weiß sprechen am 22 Juni um 20 Uhr im Golem über die Bedeutung Benjamins Begriff der Erfahrung und stellen die Frage nach den folgen des Ersten Weltkrieges für den Verlauf des Jahrhunderts.

Eine Veranstaltung der Phase2, Zeitschrift gegen die Realität

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