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Fr, 29.04.2016 | Ein Krieg von zwei Seiten. Zwei Personen, zwei Perspektiven

Lesung und Gespräch mit Martine Letterie und Rinke Smedinga

Martine Letterie ist Enkelin des niederländischen Kommunisten Martinus Letterie. Dieser wurde im Juni 1941 von den deutschen Besatzern verhaftet, über die Polizeilichen Durchgangslager Schoorl und Amersfoort in das KZ Neuengamme deportiert und dort Ende Januar 1942 ermordet. Martine Letterie ist Präsidentin der niederländischen „Stichting Vriendenkring Neuengamme“ (Stiftung Freundeskreis Neuengamme) und Vizepräsidentin der Amicale Internationale KZ Neuengamme. Der Vater ihres Mannes Rinke Smedinga war einer der ersten niederländischen SS-Freiwilligen. Er gehörte zu den Wachmannschaften von Westerbork, eines von den Nationalsozialisten errichteten Durchgangslagers für niederländische Juden. Bei Kriegsende trat er in den Dienst der deutschen Ordnungspolizei. Rinke Smedinga arbeitete u.a. mit bei der Ausstellung „Kinder von ‚falschen‘ Eltern'“ und berichtet in Schulen über seine Familiengeschichte.

Rinke Smedinga und Martine Letterie haben Bücher über ihre jeweilige Familiengeschichte geschrieben. Sie sind seit über 20 Jahren miteinander verheiratet. Seit 2015 veranstalten sie gemeinsame Lesungen über den Zweiten Weltkrieg, über ihre Familiengeschichte, über deren Einfluss auf ihr Leben und ihre Beziehung sowie über das, was sie den neuen Generationen mitgeben wollen. Am 29. April 2016 werden sie ihre Geschichte erstmals in Deutschland präsentieren.

Moderiert wird die Lesung von Ulrich Gantz (Hamburg), Sohn eines NS-Täters, und Swenja Granzow- Rauwald (KZ-Gedenkstätte Neuengamme), Enkelin von NS-Verfolgten.
Eine öffentliche Veranstaltung der KZ-Gedenkstätte Neuengamme in Kooperation mit den Untüchtigen

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