Einlass 20.00 Uhr // Beginn 20.30 Uhr
Thomas Meinecke liest aus seinem Roman Lookalikes (Suhrkamp) Passagen über den afrobrasilianischen Candomblékult und stellt mit Michaela Melián den gemeinsam verfassten Band Iemanjá (Spector) vor. Musik davor und danach von Martin Moritz (Kalakuta).
Thomas Meinecke schreibt: »Im Frühjahr 2010 wurde ich von der bahianischen Fundaçao Pedro Calmon für die Dauer von zwei Monaten in die Stadt Salvador da Bahia eingeladen und machte mich dort auf die Spuren des von mir verehrten Schriftstellers Hubert Fichte, der in dieser sehr afrikanisch geprägten, von tropischem Klima beherrschten, nordostbrasilianischen Stadt zwei seiner Romane maßgeblich spielen ließ (sowie zu großen Teilen dort auch verfasste): »Xango« und »Explosion«. Ich genoss es, mich nicht nur auf seinen Spuren durch die offiziellen und inoffiziellen Straßen der Millionenstadt zu bewegen, bis in die Tempel des Candomblé (von denen er wiederum bei Jorge Amado gelesen hatte), sondern auch meinen eigenen vor Ort entstehenden Roman (»Lookalikes«) als Palimpsest zu realisieren: in der Überschreibung bereits vorhandener Texte. Hubert Fichte wurde damals (auf seinen Reisen 1970/71 sowie 1981/82) von seiner Lebenspartnerin, der Fotografin Leonore Mau, begleitet, und es gab mehrere seiner ethnopoetischen Romane im S. Fischer Verlag in zweierlei Versionen: als reine Textbücher sowie als großformatige Bildbände, in denen Passagen der Romane (etwa aus »Xango«) als Subtext der Fotostrecken Leonore Maus (die wiederum als Romanfigur in seinen Büchern existierte) dienten.
Zur Mitte meines Aufenthalts in Brasilien besuchte mich meine Frau, die bildende Künstlerin Michaela Melián, wurde auch die Partnerin einer Romanfigur namens Thomas Meinecke und durchbrach dessen sich selbst auferlegtes Verbot, all die vor seinen Augen passierenden Ungeheuerlichkeiten in mehr als Worten, das heißt auch fotografisch, festzuhalten. War Lookalikes streckenweise ein Palimpsest der Bücher Fichtes, haben wir es bei Iemanjá mit einem Pastiche der Bände Fichtes und Maus zu tun.«
Einlass 20.00 Uhr // Beginn 20.30 Uhr
Thomas Meinecke liest aus seinem Roman Lookalikes (Suhrkamp) Passagen über den afrobrasilianischen Candomblékult und stellt mit Michaela Melián den gemeinsam verfassten Band Iemanjá (Spector) vor. Musik davor und danach von Martin Moritz (Kalakuta).
Thomas Meinecke schreibt: »Im Frühjahr 2010 wurde ich von der bahianischen Fundaçao Pedro Calmon für die Dauer von zwei Monaten in die Stadt Salvador da Bahia eingeladen und machte mich dort auf die Spuren des von mir verehrten Schriftstellers Hubert Fichte, der in dieser sehr afrikanisch geprägten, von tropischem Klima beherrschten, nordostbrasilianischen Stadt zwei seiner Romane maßgeblich spielen ließ (sowie zu großen Teilen dort auch verfasste): »Xango« und »Explosion«. Ich genoss es, mich nicht nur auf seinen Spuren durch die offiziellen und inoffiziellen Straßen der Millionenstadt zu bewegen, bis in die Tempel des Candomblé (von denen er wiederum bei Jorge Amado gelesen hatte), sondern auch meinen eigenen vor Ort entstehenden Roman (»Lookalikes«) als Palimpsest zu realisieren: in der Überschreibung bereits vorhandener Texte. Hubert Fichte wurde damals (auf seinen Reisen 1970/71 sowie 1981/82) von seiner Lebenspartnerin, der Fotografin Leonore Mau, begleitet, und es gab mehrere seiner ethnopoetischen Romane im S. Fischer Verlag in zweierlei Versionen: als reine Textbücher sowie als großformatige Bildbände, in denen Passagen der Romane (etwa aus »Xango«) als Subtext der Fotostrecken Leonore Maus (die wiederum als Romanfigur in seinen Büchern existierte) dienten.
Zur Mitte meines Aufenthalts in Brasilien besuchte mich meine Frau, die bildende Künstlerin Michaela Melián, wurde auch die Partnerin einer Romanfigur namens Thomas Meinecke und durchbrach dessen sich selbst auferlegtes Verbot, all die vor seinen Augen passierenden Ungeheuerlichkeiten in mehr als Worten, das heißt auch fotografisch, festzuhalten. War Lookalikes streckenweise ein Palimpsest der Bücher Fichtes, haben wir es bei Iemanjá mit einem Pastiche der Bände Fichtes und Maus zu tun.«