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So, 10.05.2015 | Willi Jasper: Lusitania. Kulturgeschichte einer Katastrophe

20 Uhr. Buchvorstellung und Kurzfilm mit Willi Jasper. Lesung mit Jörg Pohl

Am 7. Mai 1915 torpedierte ein deutsches U-Boot den Passagierdampfer »Lusitania«, der von New York nach Liverpool unterwegs war. Binnen weniger Minuten versank das Schiff in den eisigen Fluten des Atlantiks und riss fast 1200 Menschen in den Tod, darunter viele Kinder und Frauen. Mit dieser kaltblütig herbeigeführten Schiffskatastrophe bestätigten die Deutschen ihren Ruf als »Barbaren« und provozierten die USA zum Eintritt in den Ersten Weltkrieg. Gestützt auf anschauliche Zeitzeugenberichte und umfangreiches Archivmaterial legt Willi Jasper erstmals eine spannend geschriebene Kulturgeschichte dieses welterschütternden Ereignisses und seiner Folgen vor.

»Das deutsche Volk hat nicht geflennt über das, was die ihrerseits radikal erbarmungslosen Feinde seines Lebens ihm antaten, aber es hat auch an seinem Notrecht auf revolutionäre Mittel nicht gezweifelt, hat die Verwendung solcher Mittel gebilligt und mehr als gebilligt. Es hat nicht nur den Einmarsch in Belgien gebilligt, sondern auch die Vernichtung jenes frechen Symbols der britischen Seeherrschaft und einer immer noch komfortablen Zivilisation, des Riesenlustschiffs »Lusitania, und dem welterfüllenden Zetermordio humanitärer Hypokrisie die Stirn geboten. Den uneingeschränkten Unterseebootkrieg aber hat es nicht nur gebilligt, es hat danach geschrien und bis zur Auflehnung mit den Führern gehadert, die zögerten, ihn walten zu lassen« (Thomas Mann)

»Ein süßer Ton erklingt. Meeresstille nach dem Untergang der Lusitania. Auf einem schwimmenden Brett zwei Kinderleichen.

Die Lusitania Kinder:
Wir schaukeln auf der Welle-
Wir sind nun irgendwo-
Wie ist das Leben helle-
Wie sind die Kinder froh«

aus Karl Kraus »Die letzten Tage der Menschheit«

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